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Sonderausgabe Ende Juli 1963
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Liebe Bürger von Eichwalde !

Das Rosenfest ist verklungen. Drei Tage lang war unser Ort von Gesang, Musik und Tanz erfüllt. Frohe Laune regierte. An den fröhlichen Gesich­tern der überaus zahlreichen Besu­cher und der geäußerten Zustim­mung war zu erkennen, daß das Ge­

botene guten Anklang fand. Für jene, die keine Mühe scheuten, das Rosenfest gelingen zu lassen, ist das eine große Freude.

Was aber hätten Eifer und organi­satorisches Geschick einiger weniger genutzt, hätten sich nicht auch hunderte anderer Bürger bereit gefunden, zum Erfolg des Festes beizutragen. Nie wären die Begeisterung und die Stimmung aufgekommen, die Eichwalde nach so langer Zeit wie­der einmal so erfaßten. Darum ist es uns ein dringliches Anliegen, den vielen Mitwirkenden auf den Podien oder wo sonst ihr Beitrag wirksam wurde, herzlichst zu danken. Aber es sind so viele, daß es nicht möglich ist, sie alle beim Namen zu nennen. Einige von ihnen sollen jedoch her­vorgehoben werden - weil sie besonders aufgefallen sind oder besonders gefallen haben.

Als erste wollen wie unseren Mu­sikern und Sängern vom Wachregiment des Ministeriums für Staatssicherheit danken, die an allen drei Festtagen für den richtigen Schwung sorgten. Ein besonderes Lob und herzlichen Dank haben sich auch unsere Freundin Else Heinze verdient, die mit so großer Liebe das Kinderschauturnen und Freund Ebel und seine Gattin, die das Radrennen arrangierten. Ferner unsere Chorleiter, die Freunde Thiele und Schulz sowie ihr Verbindungsmann zum Ortsklub, Freund Tretschoks, unsere Sängerinnen und Sänger und natürlich nicht minder unsere Schule, in der die Freundinnen Gerber, Hartmann und Graf durch die ideenreichen Kostüme der Kinder, durch ihr Spiel und die schönen Festplakate etwas Besonderes schufen. Allen gefallen haben gewiß unsere Jungen Talente mit ihrem Florida-Instrumental-Trio sowie die mutigen Motorradsportler. Hier gebührt unser Dank Freund Dr. Wiegel und seiner Gattin sowie

den Helfern des Verkehrssicherheitsaktivs unseres Ortes und den stets hilfsbereiten Feuerwehrmännern - nicht minder aber auch den Genossen der Volkspolizei für ihren selbstlosen Einsatz an allen drei Tagen des Fe­stes.

Viel Freude brachten auch die "Kleinen Rosenfeste" im Veteranenklub und im Feierabendheim. Frohe Stimmung und Polonaisen zeigten, daß es unserem Freund Luge und der Freundin Becker gelungen ist, auch unseren ältesten Bürgern besonders angenehme Stunden anläßlich des Rosenfestes zu bereiten.

Dank und Anerkennung gebührt unserem Freunde Plogmaker und seiner Frau, die unseren Konsum bis in die späte Nacht offenhielten, den Leitern und Helfern der Gaststätten des Ortes, die dafür sorgten, daß niemand durstig blieb und ihre Betriebe, wie Freund Kalz, sogar den vom Zenith entfernten "Kleinen Stern" diesmal wie nie zuvor strah­len ließen. Dank ferner den freigebigen Spendern für die Tombola, vor allem dem Freund Bäckermeister Palm für die leckere "Spezial-Rosen­festtorte" und allen, die für die Sammlung und Ausstellung der Preise und für den Verkauf der Lose so emsig, wie die Freundin Daehne und der Freund John, sorgten.

Dank sagen wir allen Geschäfts­leuten, die ihre Verkaufsräume schmückten, teils sehr ideenreich und gelungen, wie die Drogerie Schuster und die Kohlenhandlung Wiecke mit den vielen lustigen Girlanden.

Dank sagen wir auch den zahlreichen Bürgern, die ihren Häusern einen Festschmuck anlegten oder bunte Lichter aufstellten.

Anlaß zu besonderem Dank geben uns die Handwerksfirmen Schilling und Gärisch, die ihre erheblichen Leistungen für guten Ton und gutes Licht als Spende darbrachten. Auch unserem Drucker, Herrn Hüttel dan­ken wir für die gespendeten Erzeug­nisse seiner "Schwarzen Kunst", die unser Fest propagieren halfen.

Dank auch allen jenen, die sich bemühten, die Bekanntmachung des Festes zu einem Erfolg zu gestalten, besonders auch dem Freund Maler­meister Fritsch, der durch Neuan­strich der Gemeindetafeln das Straßenbild noch vor dem Rosenfest verschönern half und die Wirkung der Plakate dadurch erhöhte und den Kollegen des VEB Innenbaukunst, die den alten, völlig morschen Schaukasten des DFD durch einen neuen ersetzten.

Liebe Bürger von Eichwalde !

Sie sehen, lang ist die Kette der guten Taten und noch immer ist sie nicht zu Ende. Wir haben den Mitarbeitern des Rates der Gemeinde, besonders aber den Kolleginnen Wilms, Nielsen, Geppert und Klee zu danken. Als „Kultur- und Finanz­ministerium" hatten sie eine verant­wortungsvolle Aufgabe, die sie glänzend lösten.

Ganz besonders aber danken wir der „Seele" der gesamten Vorbereitungsarbeit für das Rosenfest im Rathaus - unserer stellvertretenden Bürgermeisterin Genossin Helene Scholz.

Wir waren auch sehr beeindruckt von der Emsigkeit unseres Freun­des Genz und seiner Gattin, die mit so großer Sorgfalt und trotz vieler Schwierigkeiten die Rosenschau doch noch erfolgreich zustande brachten

Ebenso war es freudig mit anzu­sehen, wie sich die Familie Wollermann eifrig bemühte, für die Chronik der Gemeinde die notwen­digen Fotos zu beschaffen.

Zum Schluß aber nun das, was eigentlich an den Anfang gehörte, der tieferen Einprägsamkeit aber absichtlich den Reigen beenden soll:

Innigsten Dank den Schöpfern un­seres Rosenfestliedes, unseren Freunden Richard Groß und Stöckigt. Das Rosenfestlied wird nicht nur an diesen drei Tagen gesungen worden sein, - es wird erhalten und gepflegt werden.

Innigsten Dank den Gestaltern des Höhepunktes unserer Festtage, der heiteren satirischen Matinee, unse-

ren verehrten Freundinnen Mathilde Danegger und Li Weinert. Ihr bei­ßender, trefflicher Humor mit der scharfen Spitze gegen Spießer, Dunkelmänner, Bürokraten und Militaristen war herzerfrischend, war lebendiges Leben!

So war unser Rosenfest beschwingt und besinnlich, es gab Vielen vieles. Es hat uns für unser Schaffen, für unser Mühen um eine glückliche friedliche Zukunft er­freut und ermutigt. Seine Vorbereitung hat sogar zur Verschönerung Eichwaldes beigetragen. Man denke nur an die renovierten Kioske und Plakattafeln, an die Milchbar-Terrasse und an die große Fläche Neupflasterung in der Bahnhofstraße, und man denke an die beschleunigte Fertigstellung des neuen Lederwaren- und Blumenladens, der großen

HO-Selbstbedienungs-Verkaufsstelle und an den jetzt so schmucken HO­Genußmittelladen.

Rosenfest 1964. Damit das letztere noch schöner und noch lebendiger wird, damit sich die Zahl der Mit­wirkenden und der Teilnehmer noch vergrößert, bitten wir alle, den auf Seite 4 befindlichen Bogen auszufüllen und dem Ortsklub zuzustellen.

Für die nächsten Wochen aber wollen wir uns einer etwas prosaischen, trotzdem aber ebenfalls notwendigen Aufgabe widmen. Wir wollen Eichwalde säubern und es dadurch verschönern. Viel ist in dieser Hinsicht möglich, wenn alle mithelfen. Sagen Sie selbst, wie häßlich und teilweise sogar verkehrsbehindernd sind doch - um nur einiges zu nennen - die Büsche an den Stämmen der Straßenbäume, die

Rat der Gemeinde Paul Wilde Bürgermeister

Versandungen an den Bordkanten und oft auch die Verunkrautung der Wege.

Wir rufen deshalb, zugleich im Namen des Ortsausschusses der Nationalen Front, alle auf, bis zum 15. September an dem großen Reinemachen des Ortes teilzunehmen!

Packen Sie tatkräftig mit zu! Nen­nen Sie den Mitarbeitern der Na­tionalen Front oder den Volksvertretern Ihres Wohnbezirkes die Adressen von alten Bürgern, die hierzu Hilfe brauchen.

Nennen Sie uns Mißstände, die das Ortsbild verunzieren. Wir wollen in einem sauberen und schönen Ort den kommenden Geburtstag unserer Republik festlich begehen!

Ortsklub Eichwalde Herbert R i c h t e r Vorsitzender

Ehrenvolle Auszeichnung

Und doch soll das alles erst der Anfang zur stärkeren Durchdringung Eichwaldes mit Kunst, Kultur, Spiel und Tanz sein, die sich der Ortsklub bei seiner Neubildung als Zusammenfassung aller auf dem Gebiete der Kultur tätigen gesellschaftlichen Organisationen und Persönlichkeiten zur Aufgabe stellte. Die Fruchtbarkeit des gemeinsamen Handelns im Ortsklub ist bereits durch die Veranstaltungen der Mai­feier, des Tages der Befreiung, der Woche der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft und nun ganz besonders durch das gelungene Rosenfest bestätigt worden. Es sind die Anfangserfolge dieses gemeinsamen Handelns, die alle gegen eine so großzügige Tätigkeit vorgebrachten Einwände und Bedenken als unhaltbar widerlegen, - auch die Einwände und Bedenken gegen den Verkauf der "Eichwalder Informationen".

in diesem Jahre wurden Marianne Döhring, Christina Haas, Carmen Krüger und Joachim Scheel für ihre großen Leistungen bei Erlernung der russischen Sprache und für vorbildliche gesellschaftliche Arbeit, besonders zur Vertiefung der deutsch-sowjetischen Freundschaft, mit der Herder-Medaille in Bronze ausgezeichnet.

Wir gratulieren den jungen Freun­den der Polytechnischen Oberschule

Alexander v. Humboldt hierzu auf das herzlichste.

Die Medaille wurde 1959 vom Zentralvorstand der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft zu Ehren von Johann Gottfried Herder gestiftet, der als erster bedeu­tende deutsche Denker sich schon vor mehr als 150 Jahren für die Zusammenarbeit und gegenseitige Achtung der deutschen und der slawischen Völkerschaften einsetzte.

In der Bahnhofstraße wurde getanzt !

Der Ortsklub konnte nicht nur sein Versprechen halten, der kulturellen Betätigung ein höheres Niveau zu sichern, sondern die Eichwalder Bürger haben ihm dazu auch die moralische und finanzielle Unter­stützung gegeben.

4112 DM für verkaufte Festrosen sind eine beweiskräftige Garantie, daß Einheit und Entschlossenheit im Handeln und gesunder Optimismus im Herangehen an neue, noch nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten auch weitere Erfolge bringen können. Der finanzielle Ueberschuß des Rosen­festes wird sich dazu als eine der soliden materiellen Grundlagen erweisen.

Sicher gibt es aber schon jetzt Anregungen und Meinungen zur bisherigen Arbeit des Ortsklubs, zu seiner weiteren Tätigkeit und zum

Die Jugend will tanzen. Wenn Hunderte sich zum Tanz zusammen­finden, wird Platz gebraucht. Be­quem ist dann ein großer Kultursaal - wenn es ihn gibt. Bei uns in Eichwalde aber gibt es ihn nicht und wird es ihn auch in nächster Zeit noch nicht geben können. Soll des­halb etwa nicht getanzt werden?

Diese Frage stand vor dem Ortsklub, als er mit der Vorbereitung des Rosenfestes begann. Er entschied: Es wird getanzt und zwar

in der Bahnhofstraße. Darüber mißbilligendes Kopfschütteln hier und bissige Bemerkungen dort. In der Bahnhofstraße tanzen? Wo jibts denn so wat? Ohne uns!!

Aber es ist getanzt worden! Nicht fünf, nicht zehn, nicht zwanzig, sondern hunderte Paare feierten an beiden Abenden des Rosenfestes nach den Klängen der Musik in der lustig illuminierten Bahnhofstraße Sommernachtsball. Was sagen die Pessimisten nun?

Betriebsberufsschule
des VEB Ingenieur-Vermessungswesen Groß-Berlin
in Eichwalde

Seit September 1962 befindet sich unsere Betriebsberufsschule in der Tschaikowskistraße 10, die Wohn­heime in der Zeuthener Straße 63 und 65. Unsere Schule hat die Aufgabe, Vermessungsfacharbeiter und Kartographische Zeichner für Berlin und andere Teile der Republik auszubilden. Darüber hinaus erhalten Studenten der Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie Dresden und Geodäsie-Studenten der Techni­schen Universität Dresden in einem mehrmonatigen Zwischenpraktikum eine Ausbildung für ihre spätere Tätigkeit als Meßtruppführer.

In den Wintermonaten arbeiten die Lehrlinge in Eichwalde und erhalten neben dem Berufsschulunterricht eine berufspraktische Ausbildung in den Fertigkeiten zur Aus­führung von geodätischen Zeichen-, Kartierungs- und Berechnungsarbeiten. In den Sommermonaten dagegen sind sie meist gemeinsam mit den Studenten der anderen genann­ten Einrichtungen in der Republik und führen Vermessungsarbeiten durch, deren Ergebnisse als Projektierungsunterlagen für den Städtebau, den Bau von Industrieanlagen

und Verkehrswegen oder der Projektierung von Meliorationsmaßnahmen etc. dienen.

Infolge der Kompliziertheit des zu vermittelnden Stoffes muß das pädagogische Personal unserer Schule eine hohe Qualifikation besitzen. So können z. B. als Lehraus­bilder nur Ingenieure oder Diplom­ingenieure eingesetzt werden.

Bei Beginn des Lehrbetriebes be­fand sich die Schule in einer nicht beneidenswerten Lage, da er aufge­nommen werden mußte, ehe die Gebäude von den bauausführenden Betrieben in einen benutzbaren Zu­stand versetzt worden waren. Nun­mehr sind die Anfangsschwierigkeiten im wesentlichen überwunden, so daß die Schule leichter als bisher ihren Aufgaben gerecht werden kann.

Mit diesen wenigen Zeilen soll Antwort auf einige Fragen gegeben werden, die von Eichwalder Bür­gern gestellt wurden, und die für sie von Interesse sind. Da sehr viele Jugendliche unsere Schule durch­laufen, werden sich oft ihre ange-

nehmen Seiten deutlich abheben, in einem oder anderen Falle aber werden sie sich vielleicht auch einmal unliebsam bemerkbar machen. Wir versichern als Schulleitung jedoch, daß wir alles in unseren Kräften stehende tun werden, um nur die angenehmen Seiten unserer Schütz­linge in Erscheinung treten zu lassen, andererseits bitten wir Sie bei der Beurteilung der jungen Menschen unserer Wohnheime, mit dem gleichen Maßstab zu messen, den Sie gegenüber einheimischen Jugendlichen im Alter von 16 und 20 Jahren anwenden.

K ö p p k e, Direktor

Mitteilung der
"Eichwalder Informationen"

Das Rosenfest-Programm und die vorliegende Ausgabe haben wir unseren Lesern als Postwurfsendung zugehen lassen. Für die kommenden Ausgaben mit Veranstaltungsplan bleibt jedoch die Regelung, daß die Mitarbeiter der Nationalen Front sie Ihnen für 10 Pf pro Nummer anbie­ten werden

Wichtig für die Eichwalder Jugend

Seit einiger Zeit setzt die neu gegebildete FDJ-Gruppe die Gestaltung der Kulturarbeit in unserem Jugendklub fort. Ihr Bestreben ist es, Theaterbesuche, Tanzabende, Ausflüge und Ausspracheabende zu arrangieren. Auch bemüht sie sich, Tischtennis-, Skat-, Schach- und an­dere Gemeinschaften zu bilden. Das Rosenfest hat gezeigt, welche große Möglichkeiten uns die Zusammenarbeit mit dem Ortsklub dazu bietet. Doch sind es noch zu wenige, die die Jugendklub-Veranstaltungen bisher besuchten. Deshalb machen wir auf diesem Wege auf das Gebotene aufmerksam und laden die Eichwalder Jugend herzlichst in ihren Klub, Stubenrauchstraße 8, und zur Förderung seiner Bestrebungen ein. In Zukunft werden alle

Veranstaltungen des Klubs auch in den "Eichwalder Informationen" und an den Gemeindetafeln be­kanntgegeben.

Dieter Grabow

1. Sekretär der FDJ WGO Eichwalde

Die Ernte hat begonnen,
Helferinnen
werden gebraucht!

Der DFD ruft alle nichtberufstäti­gen Frauen von Eichwalde auf, auch in diesem Jahre bei der Einbringung der frühen und mittelfrühen Kartoffeln zu helfen. Meldungen bitten wir an Frau Marianne Martin, Rathaus, Zimmer 14, zu richten, Geleistete Arbeitsstunden werden vergütet.

... den 54 Eichwalder Bürgern, die im August 70 Jahre werden oder ein noch höheres Lebensalter errei­chen, unter ihnen Frau Marie Schmidt, Lindenstr. 55 zum 77. (8. August), Frau Helma Kämnitz, Waldstr. 133 zum 70. (8. August), Herrn Wilhelm Rauth, August-Bebel-Allee 7 zum 84. (9. August), Herrn Paul Lott, Walter-Rathenau­Str. 24 zum 78. (11. August), Herrn Georg Schultze, Egonstr. 7 zum 71. (13. August), Herrn Karl Untucht, Lindenstr. 4 zum 73. (16. August), Frau Luise Klupsch, Zeuthener Str. 47 zum 70. (17. August), Frau Luise Woop, August-Bebel-Allee 7 zum 78. (19, August), Frau Martha Isekeit, Mozartstr. 16 zum 71. (27. Au­gust), Herrn Gustav Konschak, Gerhart-Hauptmann-Allee 81;!82 zum 82. (27. August), Frau Emma Kubiak, Zeuthener Str. 15 zum 81. (27. Au­gust) Geburtstag auf das herzlichste

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